Sanf­te Mo­bi­li­tät

Die Kunsthochschule ECAL hat gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen BMC innovatives Velozubehör entworfen und am Mailänder Möbelsalon 2022 präsentiert. Die Studierenden fanden eine erfrischende Balance zwischen technischen Lösungen, Produktqualität, formaler Innovation und dem Spiel mit Ironie und Kreativität.

Data di pubblicazione
29-11-2022

Die École cantonale d’art de Lausanne (ECAL) und der Schweizer Velohersteller BMC haben ihre Synergien für ein interessantes Projekt zur sanften Mobilität genutzt. Grundlage für die Kooperation war eine Projektarbeit zum Thema Fahrrad, in der sich eine Gruppe von Studierenden mit typischen Gesten, nützlichem Zubehör und alltäglichen Bedürfnissen beim Velofahren beschäftigte.

Die Ergebnisse wurde während der Mailänder Möbelmesse im Juni 2022 im temporären Kulturzentrum House of Switzerland präsentiert, das von April bis Juni in Mailand gastierte. Die Ausstellung mit dem Titel «Daily Mobility» zeigte eine Reihe von Entwürfen rund um das Velo und dessen innovative, zeitgenössische Nutzung.

Initiiert wurde das Projekt «Daily Mobility» von Stéphane Halmaï-Voisard, Studiengangsleiter an der ECAL, und dem Schweizer Designer und begeisterten Velofahrer Christian Spiess. Sie begleiteten Bachelor-Studierende bei der Erarbeitung einer Kollektion von praktischem und innovativem Velozubehör. Das Ziel des Projekts war, das Nutzererlebnis der Velofahrer zu optimieren und dadurch die Nutzung des Velos im Alltagsverkehr – für den Weg zur Arbeit, zum Studium, Sport oder Einkaufen – unkomplizierter, leichter und angenehmer zu gestalten.

Besonders interessant ist der Entwurf Ilo von Marie Kurstjens, die ein im Fahrradrahmen versenktes Textilschloss entworfen hat, das bei Gebrauch einfach herausgezogen werden kann, um das abgestellte Velo festzubinden. Schliesst man das Schloss auf, verschwindet das flexible, textilummantelte Kabel wieder im Rahmen. Dadurch hängt beim Fahren kein lästiges Kabelbündel mehr am Velo.

Der Entwurf Roll & Go von Sacha Dufour befasst sich mit dem Thema Gepäcktransport und schlägt dafür einen Einkaufstrolley aus schwarzem und orangem Kunststoffgewebe vor, der wie eine Velotasche seitlich am Rahmen befestigt werden kann und nach dem Prinzip «shop, stow, roll and ride» den Transport beim Reisen, Einkaufen und Pendeln erleichtert. Damit kombiniert diese Lösung die zwei beliebten Transportmittel Einkaufstrolley und Velo, die bisher wenig kompatibel waren, denn ein Trolley lässt sich mit dem Velo nur schwer transportieren.

Auch das Modell Cargo Fork von Paul Gauthier löst ein Problem des Lastentransports: Es handelt sich um einen in die Fahrradgabel integrierten Vorderradgepäckträger, auf dem Taschen, Rucksäcke und andere Gepäckstücke mit Gummibändern befestigt werden können.

Der von Sam Lombardo entworfene Hinterradgepäckträger Mulo vereint zwei Funktionen: Die geschlossene Gepäckbox kann mit wenigen Handgriffen in eine Sitzfläche für eine zweite Person umgebaut werden.

Die Radabdeckung Phospho von Julie Meyer sorgt mit einer fluoreszierenden Oberfläche für bessere Sichtbarkeit und somit für grössere Sicherheit beim Velofahren in der Dämmerung oder in der Nacht.

Mattia Cook hat mit der Serie Confetti eine dekorative Velolösung entwickelt: Schutzbleche, Kettenschutz und Pedale sind aus recyceltem Kunststoff mit einem bunten Konfettimuster gefertigt, das beim Fahren einen dynamischen optischen Effekt erzeugt.

Das Velo Pluton – ein Entwurf von Robin Luginbühl – ist besonders stadttauglich, da es dank seiner Kompaktheit auch in kleinen Wohnungen Platz findet und leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden kann.

Der Vorderradkorb Guido von Marco Renna schliesslich wird aus einem einzigen Metallrohr gefertigt, das zugleich den Lenker, den Lenkervorbau und das Grundgerüst des Gepäckkorbs bildet.

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