Ba­lan­ceakt Net­to-Null

Editorial TEC21 12/2024

Data di pubblicazione
12-06-2024

Staaten, Unternehmen, Institutionen und Gemeinden setzen sich netto null Treibhausgasemissionen zum Ziel. Doch es ist ein schmaler Grat zwischen Greenwashing und echtem Klimaschutz. Zudem sind politische Prozesse langwierig und benötigen die Unterstützung der Bevölkerung. Zwei Tage nach Erscheinen dieses Hefts wird das Schweizer Stimmvolk über das neue Stromgesetz abstimmen und damit die Energiewende entweder voranbringen oder verlangsamen. 

Unser Text «Bauen innerhalb der planetaren Grenzen» macht deutlich, warum wir «Netto-­Null» so schnell wie möglich brauchen und wie das beim Bauen gelingen kann. Klimaschutz sieht für alle ganz unterschiedlich aus. Als Architektin kann das heissen, eine Dämmung aus regenera­tiven Materialien vorzuschlagen, als Investor ein klimaneutrales Haus zu bestellen, als Fachplanerin überdimensionierte Anlagen zu vermeiden und als Privatperson mit dem Enkel Klimastreik­transparente zu malen. Der Artikel «Mit gutem Beispiel voran» setzt beim Bestand an und zeigt, wie beim Umbauen auf vielfältige Weise Emissionen gespart werden können. 

Gemäss Forschenden haben wir nur noch bis 2030 Zeit, um die Klimaerwärmung auf 1.5 °C zu begrenzen. Warum also nicht das Experiment ­wagen und die nächsten fünf Jahre alles tun, was im eigenen Wirkungsbereich liegt, um Klima­erhitzung und Artensterben einzudämmen? Weitermachen wie bisher ist einfach; den Planeten wieder in Balance zu bringen, erfordert Mut und Erfindungsreichtum.

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