Um­fra­ge: Grün­de für den In­ge­nieur­man­gel

Die Hauptgründe für den Mangel an Ingenieuren in der Schweiz sind die zu geringe Anzahl Schulstunden in Mathematik und Naturwissenschaften sowie die zu tiefen Löhne. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Rahmen der jährlichen Salärstudie des Branchenverbandes Swiss Engineering.

Data di pubblicazione
10-09-2014
Revision
25-08-2015

70% der insgesamt 4377 Befragten sehen in der Schweiz tatsächlich einen Ingenieurmangel. Betroffen sind vor allem Positionen mit Führungsfunktionen. Anders sieht es bei den Architekten aus. Nur 24% aller Architekten, die sich an der Umfrage beteiligten, nehmen in ihrer Branche einen Engpass wahr.

Die Gründe dafür, dass zu wenig Nachwuchskräfte in einen Ingenieurberuf einsteigen, sehen die Befragten primär in der zu geringen Gewichtung von Mathematik und Naturwissenschaften in der Schule. Auch fehlende Vorbilder werden häufig als Faktor genannt. Die – im Vergleich mit anderen Studienrichtungen (Wirtschaft, Recht) – niedrigeren Verdienstmöglichkeiten werden ebenfalls als Grund für den Ingenieurmangel angeführt.

Heute verdienen Ingenieure und Architekten im Durchschnitt 115.000 Franken jährlich, wobei es grosse Unterschiede insbesondere nach beruflicher Position und Grösse des Unternehmens gibt. Die Befragten selber schlugen primär die Ingenieurlaufbahn ein, weil Freude und Interesse an der Technik vorherrschten, die schulischen Stärken in diesen Fächern lagen sowie der Beruf als Ingenieur als zukunftsträchtig gesehen wurde.

Neun von zehn der Befragten quer durch alle Altersgruppen hindurch würden heute sicher oder eher nochmals ein Ingenieurstudium absolvieren. Auch zeigt sich, dass Studienabgänger in hohem Mass gefragt sind. Von den 599 Befragten, die in den letzten beiden Jahren ihre Ausbildung abschlossen, fand die Hälfte innerhalb von weniger als einem Monat ihren ersten Job, die meisten anderen innert einem Vierteljahr. Nur knapp jeder Fünfte suchte länger.