Digitale Vorfabrikation in Holz
Editorial TEC21 24/2019
Seit jeher basiert der Holzbau auf Vorfabrikation. Dass die Maschinen, mit denen die Elemente vorgefertigt werden, digital gesteuert sind, ist heute selbstverständlich. BIM war da nur der nächste logische Schritt. Dennoch gibt es auch im Holzbau grosse Unterschiede in der Art und Weise, wie digitale Methoden und Werkzeuge zum Einsatz kommen. TEC21 zeigt zwei Holzbauten, die ungleicher nicht sein könnten.
Digitale Planungs- und Bauprozesse, insbesondere Building Information Modelling, sind im Holzbau deutlich besser etabliert als in anderen Teilen der Baubranche. Der Grund ist klar: Seit jeher basiert der Holzbau auf Vorfabrikation. Dass die Maschinen, mit denen die Elemente vorgefertigt werden, digital gesteuert sind, ist heute selbstverständlich. So lag es nah, die ganze digitale Kette zwischen Entwurf, Planung und Fabrikation möglichst durchgängig zu gestalten. BIM war nur der nächste logische Schritt einer langjährigen Entwicklung.
Dennoch gibt es auch im Holzbau grosse Unterschiede in der Art und Weise, wie digitale Methoden und Werkzeuge zum Einsatz kommen. Dieses Heft zeigt zwei realisierte Holzbauten, die ungleicher nicht sein könnten: das DFAB House auf der dritten Ebene des Empa-NEST-Gebäudes in Dübendorf und den Lattich-Bau in St. Gallen.
Der Vergleich der beiden Projekte macht deutlich, wie unterschiedlich die Digitalisierung im Holzbau eingesetzt werden kann. Das DFAB House ist angewandte Wissenschaft auf hohem Niveau: Es verknüpft acht komplexe Forschungsprojekte und holt aus der digitalen Planung und Fertigung alles heraus, was heute nur möglich ist.
Dem gegenüber steht der Lattich, ein günstiger, temporärer Holzmodulbau mit hohem sozialem Anspruch. Hier ging es um die Basics: Die Beteiligten erprobten einen möglichst einfachen BIM-Prozess, der auch Planerinnen und Planern ohne besondere digitale Affinität den Einstieg in die neue Methode erleichtert.
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