Hausanschluss an die Stromwende
Editorial
Nein, es ist nicht der Schweinebauchinserate wegen. So nannte man früher die grossen und bunten Anzeigen der Detailhändler, die die Leserschaft aller Tages- und Wochenzeitungen auf die Wochenaktionen aufmerksam machten. Inzwischen sind diese Werbeseiten aus dem Blätterwald fast verschwunden; einzig die Autobranche sichert mit grosszügiger Werbung die Budgets vieler Printverlage. Wäre der Versuch also nicht auch für eine Bauzeitung lohnenswert, sich deren lukrative Inserate anzulachen? Doch nein, das ist nicht der Grund, weshalb diese Ausgabe die Elektromobilität thematisiert.
Es geht vielmehr um Chancen und Risiken einer klimafreundlichen, dezentralen Energiezukunft. An Häuser mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder an der Fassade hat man sich gewöhnt. Auch daran, dass der eigene Strom möglichst für Wärmepumpe, Beleuchtung, Backofen oder Computer vor Ort konsumiert werden soll. Neu ist hingegen, dass das Elektroauto als eine Puffer- und Speichervariante frei Haus geliefert wird: Die Batterie gleicht Lücken zwischen Produktion und Verbrauch aus.
In der Planung energieproduzierender Areale wird die interne Vernetzung also wichtiger: So eng wie nie zuvor müssen der Betrieb einer Immobilie und derjenige eines mobilen Vehikels aneinandergekoppelt werden. Es sind Eigenverbrauchsgemeinschaften, die solche Modelle erproben. Diese werden seit Anfang Jahr vom Bund gefördert. Es geht also auch um Aktualität.
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