Konferenz «Strahlende Denkmäler»
Im Januar 2025 lädt die Universität Bern zur Fachtagung «Strahlende Denkmäler» ein. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Austausch über die baukulturelle und historische Bedeutung von Kernkraftwerken. In einem Call for Papers laden die Organisatoren Forschende ein, sich mit einem Beitrag zum Thema zu bewerben.
In den 1950er-Jahren begann mit dem weltweiten Bau von Kernkraftwerken das «Atomzeitalter». Es versprach Fortschritt durch saubere, sichere und nahezu unbegrenzt verfügbare Energie. Die markanten Bauwerke mit ihren Reaktorkuppeln und Kühltürmen wurden später zu Symbolen der Anti-Atomkraft-Bewegung und stehen bis heute im Zentrum politischer und gesellschaftlicher Debatten.
Nach dem Reaktorunglück in Fukushima 2011 beschloss die Schweiz den Ausstieg aus der Kernenergie. Vor fünf Jahren ging das Kernkraftwerk in Mühleberg bei Bern als erste Schweizer Anlage vom Netz. Sie soll bis 2034 rückgebaut werden. Noch in Betrieb sind die Reaktoren in Beznau, Gösgen und Leibstadt. Angesichts der Entwicklungen stellen sich Fragen nach der (kultur-)historischen und baukulturellen Bedeutung dieser Bauten und ihrer Zukunft zwischen Altlasten und Erinnerungsorten. Es braucht in der Schweiz und in Europa eine breite Diskussion über die Bauten des Atomzeitalters unter Einbezug internationaler Diskurse aus Wissenschaft, Denkmalpflege und Energiewirtschaft.
Deshalb lädt die Universität Bern am 23. und 24. Januar 2025 zur internationalen Konferenz «Strahlende Denkmäler: Kernkraftwerke zwischen baukulturellem Wert und gefährlicher Altlast» ein. Die Fachtagung, die vom Verein Baukulturen der Schweiz und dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern in Zusammenarbeit mit ICOMOS Suisse organisiert wird, soll unter anderem die Geschichte, die Ikonografie, die architektonischen Qualitäten sowie die Zukunftsvisionen der Bauten des Atomzeitalters thematisieren. Vorgesehen ist ebenfalls eine Besichtigung des Kernkraftwerks Mühleberg.
Interessierte Forscherinnen und Forscher sind dazu eingeladen, sich für einen Beitrag in Form eines 20-minütigen Vortrags mit anschliessender Diskussion zu bewerben. Dazu sind ein Abstract und ein kurzer Lebenslauf bis zum 8. September 2024 per E-Mail an info [at] baukulturen-schweiz.ch einzureichen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Call for Papers finden sich auf baukulturen-schweiz.ch
Datum: 23.–24.1.2025
Ort: Universität Bern
Einsendeschluss für Abstracts: 8.9.2024