Kostbare Körner
Editorial TEC21 18/2021
Sand begegnet uns überall: offensichtlich in Wüsten, an Stränden oder im Sandkasten, bekanntermassen in Beton, Glas und elektronischen Geräten, versteckt in Zahnpasta, Putzmitteln oder als Rieselhilfe in Nahrungsmitteln. Zudem wird er in der Industrie als Schleif- und Poliermittel eingesetzt und hilft bei der Wasserreinigung. Sand ist eines der Materialien, die am häufigsten auf der Erde vorkommen, und der Rohstoff, von dem ein Mensch – nach Wasser – statistisch im Leben am meisten verbraucht. Und noch nie haben wir diese Ressource auch nur annähernd so schnell konsumiert wie heute.
In den letzten Jahren mehren sich die Berichte, dass der Sand auf der Erde knapp werde. Ist das tatsächlich so? Ja, denn es geht um jenen Sand, der sich zum Bauen eignet. Besonders die Landgewinnung und die Betonherstellung für Häuser, Strassen und Infrastrukturen verschlingen riesige Mengen der kostbaren Körner.
Die Sandvorkommen schrumpfen einerseits durch die grosse Nachfrage, andererseits sorgen Wind und Wasser dafür, dass der Sand auch von Natur aus verschwindet, wo er dringend gebraucht wird. In der Schweiz ist die wertvolle Ressource noch reichlich vorhanden. Ein Problem mit der Sandmenge haben wir hierzulande also nicht. Doch vielerorts auf der Welt spitzt sich die Lage zu, und die Folgen werden global – auch in der Schweiz – zu spüren sein. Denn: Wird der Sand knapp, hängt das nicht mit der Geologie zusammen, sondern hat eher ökologische und logistische Gründe.
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