Photovoltaik II – die Komposition
Editorial
Zurück in die Zukunft: Im Sommer 1985 surrten 58 selbst gebaute, futuristische und abgasfreie Einsitzer durchs Schweizer Mittelland. Ein Silberpfeil mit Photovoltaikzellen auf dem Rücken, von Mercedes-Benz und einem Schweizer Ingenieur entwickelt, kam nach 400 km ohne Ladestopp als Erster ins Ziel. Die Tour de Sol war das weltweit erste Elektroautorennen und fand sieben weitere Male statt. Bereits drei Jahre zuvor war in der Schweiz eine solare Europapremiere gelungen: Das Eidgenössische Institut für Reaktorforschung in Würenlingen schloss PV-Module ans Stromnetz an.
Auch deswegen ist die Photovoltaik heute eine rasant wachsende, erfolgreiche Innovations- und Technologiebranche. Die Experimente im Labor und auf der Strasse haben sich in rund 30 Jahren zum seriengefertigten Marktprodukt gewandelt. Anfänglich war auch die inländische Industrie daran beteiligt, doch der zwischenzeitliche Boom ist dramatisch abgeklungen. Längst ist die Wertschöpfungskette global verknüpft: Die Masse lässt sich in Asien wesentlich billiger fabrizieren. Dennoch hält die Nachfrage nach Photovoltaikforschung aus der Schweiz unvermindert an. Bis heute kann die Erstanwendung im Gebäudebereich davon profitieren. Die Wünsche von Architekten für das solare Bauen finden an hiesigen Hochschulen bevorzugtes Gehör.
Die vorige und die jetzt erscheinende Ausgabe von TEC21 widmen sich der Frage, ob Photovoltaik ein architektonisch gestaltbares und akzeptiertes Bauteil werden kann. Das neue Heft liefert eine Übersicht über die aktuellen Tendenzen in der Photovoltaikindustrie und zoomt auf ein Demonstrationsobjekt in Zürich. Die Antworten fallen zuversichtlich aus.
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