Sakraler Raum in neuem Licht
Editorial
Was passiert aktuell mit unseren Kirchen? Und welche Bedeutung werden sie zukünftig in unserer Gesellschaft haben? Das sind drängende Fragen in einer Zeit, in der die Kirchgemeinden stetig Mitglieder verlieren und immer weniger Menschen einer christlichen Religionsgemeinschaft angehören wollen. Die Kirchen stehen vor grossen Herausforderungen.
Sakralbauten prägen unser Stadtbild seit geraumer Zeit, auch für viele Nichtgläubige sind sie wichtige Identifikationspunkte und von hohem kulturellem Wert. Eine Gesellschaft trägt hier die Verantwortung, angemessen und in Würde mit ihrem baukulturellen Erbe umzugehen. Gleichzeitig haben kirchliche Einrichtungen eine gesellschaftliche Relevanz: Kirchen pflegen soziale Aktivitäten, die allen offen stehen. Damit machen sie ein wertvolles Angebot an gemeinschaftlichen Nutzungen. Fehlen die Gelder für den Erhalt der Gebäude, scheint es oft die einzige Möglichkeit zu sein, sie aufzugeben. Dabei ist die Umnutzung von Kirchenbauten so alt wie deren Geschichte selbst. Aktuell wird diskutiert, wie man mit diesem Bestand umgeht – so auch anlässlich des Ersten Schweizer Kirchenbautags in Bern im vergangenen Jahr.
In diesem Sinn widmen wir diese Ausgabe zwei Beispielen, die Zeichen setzen: Eine kleine Kirche im saarländischen Homburg vereint nach ihrem Umbau kirchliches und gemeindliches Leben unter einem Dach. Die Pfarrkirche in Bünzen AG wurde umfassend restauriert und erhielt dafür den Schweizer Denkmalpreis. Beide Bauten haben damit – wenn auch vor unterschiedlichem Hintergrund – neue Perspektiven hinzugewonnen.
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