Wettbewerb digital
Editorial TEC21 21–22/2022
Zahlen vergleichen lernen Schulkinder schon in der ersten Klasse. Grösser als, kleiner als und ist gleich: Mit drei einfachen Zeichen ordnen die Kleinsten Werte zielsicher ein. Mathematik ist eben meist eindeutig. Auch im Bauwesen herrschen Zahlen vor. Die gesuchten Lösungen sind zwar nicht immer eindeutig bestimmbar, aber zumindest abschätzbar – ob Kräfte, Grundflächen, Rauminhalte, Höhen, Erstellungskosten oder Nutzungsdauern. Klar ist, diese Werte müssen vergleichbar sein. Wie sollte man sonst aus zwei Projekten das vorteilhaftere auswählen können? Seit BIM nun auch bei den Wettbewerben Einzug hält, stehen Zahlen nahezu als Nebenprodukt in grossen Mengen zur Verfügung. Die Frage ist nur: Wie viele Werte möchte man vergleichen? Wie hoch sollte die Flughöhe sein?
Die «weichen» Faktoren eines Projekts – etwa Optik und Haptik – sind für sein Gelingen und die Akzeptanz in der Bevölkerung immens wichtig, lassen sich aber nicht so leicht überprüfen. Geschmack und Vorlieben kann man eben nicht messen. Logisch, dass daher die Tendenz zu immer perfekteren Visualisierungen geht, um diesen Eindrücken näher zu kommen. Und wenn man mit BIM schon hier ins Detail geht, ist die Generierung von Zahlen und Werten auch gleich mit drin. Bleibt die Frage: Wer zahlt diese Zahlen und Werte?
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