Paul Schneider-Esleben. Architekt
Ausstellung in der Pinakothek der Moderne
Anlässlich seines hundertsten Geburtstages widmet das Architekturmuseum der TU München dem Architekten Paul Schneider-Esleben die erste Retrospektive seines Gesamtwerks.
Paul Schneider-Esleben (1915–2005) zählt zu jenen Architekten, die mit ihren Bauten die Nachkriegsmoderne, das Bauen von Megaprojekten in Beton, die High Tech-Architektur und das Weiterbauen im Bestand gleichermassen beeinflusst haben.
Die Spannweite seiner Bauprojekte ist breit und die technische und konzeptuelle Ausrichtung durchwegs innovativ: Mit dem Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf (1954–1958) baut Schneider-Esleben den ersten Stahlskelettbau mit Vorhangfassade in Deutschland. Die Rolandschule in Düsseldorf (1957–1961) entwickelt der Architekt im Sinne eines pädagogischen Reformprojekts und bindet Avantgardekünstler der Gruppe ZERO und Joseph Beuys ein, während er für den Flughafen Köln- Bonn (1963–1971) ein komplexes Verkehrskonzept ausarbeitet, das ihn weltweit zum Berater von Flughafenprojekten werden lässt.
In der Schau werden nicht nur die prominenten Grossprojekte, sondern auch weniger bekannte Entwürfe sowie Aquarelle und Möbel- und Schmuckdesign gezeigt. Sie bietet einen Einblick in das umfangreiche Material des Nachlasses und präsentiert seine Zeichnungen und Planmaterialien in ihrer Vielschichtigkeit.
Die meisten seiner Bauten sind bis heute gut erhalten und werden genutzt – auch wenn der Abriss seiner ARAG-Hauptverwaltung in Düsseldorf ein Licht auf die anhaltende Debatte um den Denkmalwert der Nachkriegsmoderne wirft. Perspektiven zum gegenwärtigen Gebrauch seiner Bauten werden in der Ausstellung durch die Fotografien von Margret Hoppe und den Film von Josef Mayerhofer und Gereon Wetzel präsentiert.