Glasgewand: Transparenz und Behaglichkeit
Editorial TEC21 23/2024
Eines der ersten grossen Glashäuser war der Crystal Palace an der Weltausstellung 1851. Seine prachtvolle Gestalt repräsentierte das mit globalem Handel erwirtschaftete Vermögen. Auch heute noch vermittelt Glas einen Hauch von Extravaganz und fasziniert als ganzheitliche Gebäudehülle. Bei der Glasherstellung wurden in den letzten 150 Jahren jedoch bedeutende Fortschritte erzielt.
Serielle Fertigung und immer grössere Glasformate ermöglichen einen beachtlichen Freiraum bei der Gestaltung von Glasfassaden. Mehrschichtige Bauteile gewährleisten Komfort im Innenraum und reduzieren den Wärmeverlust nach aussen. Zudem reguliert der Sonnenschutz den Lichteinfall und verhindert Überhitzung. Glasgewänder von Gebäuden lassen die visuelle Grenze von Innen und Aussen verschwimmen.
Das Konzept des Filter House greift dieses Thema auf und spinnt es weiter, indem es die umliegende Bepflanzung als erste Schicht der Verschattung nutzt. Die Vollverglasung der Gebäude auf dem Helvetia Campus hingegen zielt vor allem auf den grösstmöglichen Lichteinfall für die Arbeitsplätze.
Die zwei Beispiele zeigen exemplarisch auch unterschiedliche Methoden – von minimalem Materialeinsatz bis Hightech-Lösung zur Herstellung vielschichtiger Glasfassaden, um die gewünschte visuelle Durchlässigkeit zu erreichen. Bei beiden Gebäuden wird Glas wegen seiner Transparenz an der Fassade eingesetzt, was oftmals ein echtes Problem für Vögel darstellt.