Stadt aus Holz VIII
Editorial
Zwei der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDG) der UNO – in dem Zusammenhang stehen unsere nächsten Ausgaben von «Stadt aus Holz» – betreffen Gesundheit und Bildung. Nicht erst seit den Waldschulen Mitte des 20. Jahrhunderts wird das eine mit dem anderen verbunden: Zum Lernen und Gesundbleiben braucht es Licht und Luft. Neueste Forschungsergebnisse haben nun gezeigt, dass auf Holzoberflächen Bakterien und -Viren neutralisiert werden und die Terpene aus dem Holz Killerzellen in unserem Körper aktivieren, die das Immunsystem schützen – Holz kann also in Schulen, wo sich viele Leute aufhalten, mehr zum Wohlergehen beitragen.
Zudem befindet sich die Architektur unserer Bildungslandschaft im Wandel: Was man früher «für die Ewigkeit gemeisselt» für kommende Generationen in Beton oder Stein erstellte, wird heute zunehmend in Holz gebaut. Hinter vielen dieser Gebäude stehen öffentliche Bauherrschaften, die Holz bevorzugen, denn es spielt nicht nur für die Gesundheit jener eine Rolle, die darin unterrichten und lernen, sondern für alle Menschen. Holz, dessen schonende Weiterverarbeitung zu Bauteilen wenig Emissionen verursacht, das CO2 speichert und lokal nachwächst, ist ein wichtiger Grundstein der Nachhaltigkeit. Die Schönheit eines Baus wird zunehmend mit dem Wissen über den Energie- und Ressourcenverbrauch konnotiert.
Das in den Bauten gespeicherte CO2 ist ein Gesamtpaket, das wir der kommenden Generation weitergeben. Natürlich muss auch diese überlegen, was später beim Rückbau mit diesen gespeicherten Emissionen passiert. Darum ist es wichtig, dass die Bauten eine hohe Qualität haben, damit sie Jahrzehnte überdauern, damit sie rückbaubar und ihre Teile wieder verwendbar sind.
Das Projekt «Stadt aus Holz» im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU umfasst unsere Sonderpublikationen sowie die Veranstaltungsreihe von WüestPartner, ergänzt durch die Führungen «Holzbau berühren» von Lignum Schweiz und dem SIA.
Auch in «Stadt aus Holz – Bildungsbauten aus Holz» geht espazium – Der Verlag für Baukultur Fragen zum Holzbau systematisch nach. Neben Artikeln aus unseren regulären Publikationen werden die Beiträge von «Stadt aus Holz» in unserem digitalen Dossier veröffentlicht.
Die letzten Ausgaben widmete sich den Megatrends, (Nr. III – «Megatrends als treibende Kräfte»), Fragen zu Grossüberbauungen (Nr. IV – «Entwicklungen und neue Bauten») sowie zur Rationalisierung (Nr. V – «Module, Elemente, Partizipation, BIM, Provisorien») und zum «höheren Bauen» (Nr. VI – «Höher bauen, aufstocken, Erdbebensicherheit») sowie zum Thema Arbeit (Nr. VII – «Büros, Werkhöfe, Ateliers und andere Arbeitsorte»).Für die aktuelle und die kommenden Ausgaben spannen die Nachhaltigkeitsziele der UNO den Rahmen auf. Anhand von Funktionen wie Lernen, Kultur oder Wohnen wird aufgezeigt, wie Holz zum Erreichen dieser Ziele genutzt werden kann.
Veranstaltungen:
wuestpartner.com/stadt-aus-holz
Führungen «Holzbau berühren»:
holzbauberuehren.ch
BAFU, Ressourcenpolitik 2030:
bafu.admin.ch